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Tuesday, August 11, 2020

50 junge Bäume für „Klimafairein“ Oberhessen - Oberhessische Zeitung

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Karl-Heinz Theiß (links) freut sich, seine Zöglinge in die Hände von Marlen Philippi und Helmut Langohr abgeben zu können. Foto: Philippi

Karl-Heinz Theiß (links) freut sich, seine Zöglinge in die Hände von Marlen Philippi und Helmut Langohr abgeben zu können. (Foto: Philippi)

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GEMÜNDEN/MÜCKE - (red). Eine Million Bäume möchte der „Klimafairein“ Oberhessen in den nächsten zehn Jahren in der Region pflanzen. 50 davon kommen von Karl-Heinz Theiß. Der Gemündener, bekannt als Dialektforscher, zieht seit über 50 Jahren Bäume selbst – vom Samen bis zur Pflanze – und hat auf diese Weise schon unzählige Bäume in und um seinen Heimatort gepflanzt. „Natürlich immer in Absprache mit den lokalen Förstern“, wie er betont.

Nun hat er 50 Setzlinge an den klimafairein Oberhessen abgegeben, aus Altersgründen, wie er sagt: „Ich möchte mit diesen anstrengenden Aktivitäten doch langsam etwas kürzer treten und freue mich sehr, dass die Aktiven des ,Klimafaireins‘ sich um das Pflanzen meiner Bäume kümmern möchten“, so der 74-Jährige. Die 50 Bäume übergab er an Marlen und Mark Philippi und an Helmut Langohr. „Wir werden die Schützlinge von Herrn Theiß gut pflegen und sie im Rahmen unserer Pflanzaktion im Herbst auswildern“, freut sich Marlen Philippi über die Spende des Hobbygärtners, der in der Region bekannt ist für seinen feinen Humor und seine Sprachfertigkeit. Von seinem Hobby als Baumzüchter zeugen daher einige Anekdoten, die er bei der Übergabe der Setzlinge zum Besten gab, unter anderem die des Gingko-Baumes, der erst nach 25 bis 30 Jahren Früchte trägt. „Diese Früchte verbreiten im reifen Zustand einen äußerst unangenehmen Geruch nach ranziger Butter, den man nur ganz schlecht wieder los wird“, berichtete Theiß, der sich von solch kleinen Widrigkeiten selbstverständlich nicht von seinem Plan, die berühmten Gingkos zu züchten, abbringen ließ.

Neben dem Baum, den insbesondere Johann Wolfgang von Goethe in Deutschland bekannt gemacht hat, züchtet Theiß noch weitere besondere Sorten, beispielsweise die Haferpflaume oder die Elsbeere. Mit dieser Auswahl können die heimischen Wälder nicht nur bunter werden, sondern auch robuster, da es sich hierbei um Pflanzen handelt, die unempfindlich gegenüber längeren Trockenphasen sind und dem Borkenkäfer standhalten können. Auch als Nahrungsspender für Insekten und Haselmäuse ist die Elsbeere nützlich.

Karl-Heinz Theiß hatte sich selbst an den „Klimafairein“ gewandt – der Beginn einer Zusammenarbeit vielleicht, denn: „Wir möchten gerne weiter mit Herrn Theiß zusammenarbeiten und sein Wissen rund um Bäume nutzen“, so Helmut Langohr. Ein weiteres Ziel seines Vereins ist die Umweltbildung, die insbesondere über Aktionen mit Kindergärten und Schulen mit Leben gefüllt werden soll. „Wir würden uns freuen, wenn wir hier mit der Unterstützung eines solchen Fachmanns rechnen könnten.“

Dass sich da sicher etwas machen lässt, liegt auf der Hand – schließlich profitieren alle von einem Transfer an Wissen gepaart mit Leidenschaft fürs Tun. Von beiden hat Karl-Heinz Theiß eine Menge zu bieten. Nun aber freut er sich erst einmal, dass seine Pflanzen in guten und verantwortungsvollen Händen sind. Ab Herbst werden sie dann einen Dauerplatz in den heimischen Wäldern haben.




August 11, 2020 at 03:00PM
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